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Bundeskanzler Konrad Adenauer


Konrad Adenauer - ein unvergessener Spitzenpolitiker unseres Landes

Konrad Hermann Joseph Adenauer, am 5. Januar 1876 in Köln geboren, wuchs mit 4 Geschwistern und seinen Eltern, dem Kanzleirat Johann Konrad Adenauer und Helene Adenauer, geborene Scharfenberg in einem katholischen und strengen Elternhaus auf.  Foto von Konrad Adenauer

Adenauers Vater ist ein tatkräftiger Mann. Einst ein einfacher Soldat, schafft er mit viel Ehrgeiz den Aufstieg zum Kanzlersekretär und erlangt so Beamtenstatus.

Konrad und seine Brüder sollen in die Fußstapfen des Vaters treten, so der Wunsch der Eltern und werden aufs Gymnasium geschickt. Die finanziellen Mittel seiner Eltern sind leider sehr begrenzt und Konrad erhält 1894, nach bestandenem Abitur, von der Stadt Köln ein Stipendium um sein Studium aufnehmen zu können.

Konrad ein fleißiger und zielstrebiger Student, beendet sein Studium 1897 in Freiburg Breisgau mit Auszeichnung, bis er vor der Herausforderung des Staatsexamens steht. Es gelingt ihm lediglich mit "Ausreichend" das 2. Staatsexamen zu beenden, bekommt aber 2 Jahre später trotzdem eine Stelle in der Kanzlei des bekannten Anwalts Hermann Kausen angeboten, der gleichzeitig als Zentrumspolitiker sehr aktiv ist.

Am 28. Januar 1904 heiratet Konrad Adenauer Emma Weyer, Tochter zweier wohlhabender und hoch angesehener Kölner Bürgerfamilien.
Adenauer gelingt es so in seiner Heimatstadt Köln, schon vor dem Beginn seiner politischen Karriere, exzellente Kontakte zu knüpfen.

Im Jahre 1906 gilt es in Köln die Stelle eines Beigeordneten neu zu besetzen und Adenauer schafft es, sich gegen seinen Konkurrenten durchzusetzen und so ein bedeutendes Mitglied der Kölner Zentrumspartei zu werden.

Köln eine Industriestadt, lehrt Adenauer, dass es sehr wichtig ist, vor allem die Arbeiterschaft anzusprechen und es gelingt ihm, im Weltkrieg die Versorgung der Bevölkerung sicher zu stellen.

Dem redegewandten Adenauer gelingt es, eine Vielzahl an guten Kontakten und Beziehungen in der Politik aufzubauen und seinem Aufstieg steht nun nichts mehr im Wege, zumal der Kölner Oberbürgersmeister Max Wallraf der Onkel von Adenauers Frau ist.

Adenauer erfährt, dass Wallraf seine berufliche Karriere in Berlin fortsetzen wird und bewirbt sich auf dessen Stelle als Oberbürgermeister der Stadt Köln, die er 1917 mit 41 Jahren auch bekommt.
Adenauer ist der jüngste Oberbürgermeister einer deutschen Großstadt und auch seine Bezahlung ist sehr großzügig. Er verdient sogar um einiges mehr, als der damalige Berliner Bürgermeister.

Privat muss Konrad Adenauer einige Schicksalsschläge verkraften. Im Oktober 1916 stirbt seine erste Frau Emma, die ihm die Söhne Konrad junior und Max, sowie die Tochter Ria schenkte und im darauffolgenden Jahr erleidet Adenauer im März einen schweren Autounfall, bei dem sein Gesicht zerschmettert wird. Seine markanten Gesichtszüge sind eine Folge dieses Unfalls.

Der gläubige Katholik durchlebt eine schwere Zeit, hat dann aber das Glück seine 2. Frau (Auguste) Gussi Zinser kennen zu lernen und macht sie 1919 zu seiner Frau.
Gussi und Konrad Adenauer bekommen weitere 5 Kinder, wovon ein Sohn leider kurz nach der Geburt verstirbt, bevor im Jahre 1948 das Schicksal erneut zuschlägt und Adenauer zum 2. Mal die geliebte Ehefrau nimmt. Gussi stirbt an den Spätfolgen einer Krankheit, die sie sich während der Gestapo -Haft zugezogen hatte.

Da Adenauer während der Weimarer Republik die Rheinprovinz im Staatsrat in Berlin repräsentiert, muss er häufiger, als ihm lieb ist, Reisen in die ihm ungeliebte Hauptstadt antreten.

1921 wird er Staatsratsvorsitzender und ist nun einer der wichtigsten Politiker seiner Partei.
Ginge es nach Adenauers Parteifreunden, wäre er ein Kandidat für das Amt des Reichskanzlers - doch daran ist der Kölner Politiker nicht interessiert.

Adenauer als gläubiger Katholik zeigt deutlich seine Ablehnung gegenüber dem Nationalsozialismus und weigert sich im Februar 1933 Adolf Hitler zu empfangen, der nach Köln kommt, um dort seine Wahlkampfrede zu halten.
Adenauers Zentrumspartei unter dem Vorsitz des Prälaten Ludwig Kaas unterstützt zunehmend den Nationalsozialismus, sowie die Hitler-Diktatur und politisch wird es immer einsamer um Konrad Adenauer.

Adenauer erfährt, dass sein Leben durch nationalsozialistische Gegner in Gefahr ist und flieht im März 1933 mit seiner Familie aus Köln.

Adolf Hitler respektiert, wenn auch wiederwillig, Adenauers gute Leistung als Kölner Oberbürgermeister, so dass Adenauer die Möglichkeit bekommt, das 3. Reich in der inneren Emigration im ruhigen Rhöndorf zu überleben, wohin er mit seiner Familie geflohen war.

Dort gärtnert er oder geht seiner privaten Leidenschaft nach: den Erfindungen.

Ein Engagement im Widerstand gegen die Nazis lehnt Adenauer rigoros ab und wird auf Grund dessen 1944 von der Gestapo verhaftet, aber glücklicherweise nach kurzer Zeit wieder in die Freiheit entlassen.

Nach dem Sturz der NS-Diktatur wird Adenauer von der amerikanischen Militärsverwaltung wieder als Kölner Oberbürgermeister eingesetzt.
Adenauer ist maßgeblich an der Gründung der CDU beteiligt und wird auch der Vorsitzende der Partei.

Adenauer ist 1948/49 Präsident des parlamentarischen Rats, der im Mai 1949 die Verfassung der Bundesrepublik, das Grundgesetz, beschließt.
Bonn wird zur Hauptstadt und auch bei den ersten Wahlen des Bundestages im August 1949 setzt Konrad Adenauer sich durch.

Trotz seines fortgeschrittenen Alters von nunmehr 73 Jahren wird Konrad Adenauer, mit nur einer Stimme Vorsprung, am 14. August 1949 zum Bundeskanzler gewählt.

Adenauer integriert die Bundesrepublik als Kanzler und von 1951 bis 1955 zugleich als Außenminister in das westliche Bündnissystem: Das Land wird Mitglied im Verteidigungsbündnis NATO sowie in den europäischen Gemeinschaften.

Am 27. Mai 1952 entgeht Adenauer nur knapp einem Attentat. Die rechtsradikale palästinensische Untergrundorganisation Irgun versucht Adenauer durch eine Bombe, verpackt in einem Päckchen, zu töten.
Zum Glück schöpft der Briefbote verdacht und gibt das Päckchen nicht bei Adenauer, sondern in der nächsten Polizeidienststelle ab, wo die Bombe explodiert und einen Beamten tötet. Die wahren Hintergründe des geplanten Anschlages sind bis heute nicht bekannt.

1955 unternimmt Adenauer eine Reise in die Sowjetunion um Gespräche zur Wiedervereinigung zu führen und sich für die Herausgabe deutscher Kriegsgefangener einzusetzen. Die Russen zeigen keinerlei Interesse an einer Wiedervereinigung, wünschen sich aber eine diplomatische Beziehung mit Deutschland.,

Der Staatsbesuch Adenauers 1962 in Paris wird vom General Charles de Gaulle, dem Staatspräsidenten Frankreichs, als ein Akt der Versöhnung gefeiert.
Konrad Adenauers Bemühen um eine Normalisierung der Deutsch -Französischen Beziehungen gipfelt im 1963 in Paris unterzeichneten Elysèe- Vertrag, der die enge Zusammenarbeit beider Staaten besiegelt.

Zusätzlich treibt Adenauer noch die Aussöhnung mit Israel voran.

Innenpolitisch setzt er auf seinen Wirtschaftsminister Ludwig Erhard und die soziale Marktwirtschaft. Der führungsstarke und autoritäre Kanzler erfreut sich bei der deutschen Bevölkerung einer großen Beliebtheit und alle möchten nach der Nazi -Diktatur an die gute alte Zeit anknüpfen.

1962 Adenauers Partei, allen voran sein Verteidigungsminister Franz-Josef-Strauß, verstößt in der Spiegel Affäre gegen Recht und Gesetz und seine Parteifreunde drängen den Kölner ein Jahr später zum Rücktritt.

Am 15. Oktober 1963, mit 87 Jahren, übergibt Adenauer sein Amt als Bundeskanzler seinem Nachfolger Ludwig Erhard. Bis 1966 bleibt er noch Bundesvorsitzender der Christlich Demokratischen Unionspartei CDU, bis er am 19. April 1967 in Rhönsdorf bei Bonn nach einem 3. Herzinfarkt im Kreise seiner Familie verstirbt.
Am 25. April wird Konrad Adenauer mit einem Staatsakt auf dem Waldfriedhof in Rhöndorf beigesetzt.


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